Die Leipziger Meuten. Jugendopposition im Nationalsozialismus

Vortrag und Buchvorstellung mit dem Autor Sascha Lange

Sonnabend, den 13. 10.2012, 19.00 Uhr im Lesecafé [ nachschlag ]
Kompott, Leipziger Straße 3-5, 09113 Chemnitz

Eintritt frei

Am Samstag, den 13.10.2012 um 19 Uhr wird der Historiker und
Schriftsteller Sascha Lange aus Leipzig im Lesecafé Nachschlag im
KOMPOTT über die sogenannten „Leipziger Meuten“ referieren.
Es handelte sich dabei um jugendliche Oppositionsgruppen, denen
gemeinsam war, dass sie die Hitlerjugend (HJ) ablehnten und eine
selbstbestimmte und ungezwungene Freizeit verbringen wollten. Ihr
Widerstand gegen das NS-Regime ging zum Teil soweit, dass einige
Meutenmitglieder Anschläge auf HJ-Heime verübten und selbstgefertigte
Streuzettel mit Botschaften wie „HJ verrecke“ verteilten.

Doch in der Veranstaltung soll es nicht ausschließlich um die
nonkonformen Jugendlichen in Leipzig gehen. Im Anschluss an den
Vortrag wäre es interessant auch die Chemnitzer Geschichte
aufzurollen, denn auch hier gab es oppositionelle Jugendliche, die
sich jenseits der HJ zusammenfanden. Werner Bräunig erwähnt in der
Erzählung „Zweimal Karl-Marx-Stadt und zurück“ eine Bande, die am
Schlossteich ihren Treffpunkt hatte. „Stadtbadbrühe“ ist ein anderer
Begriff für eine Gruppierung der in den Archiven auftaucht und
höchstwahrscheinlich diesselbe Gruppe bezeichnet. Alles Hinweise denen
im Anschluss an den Vortrag nachgegangen werden könnte, wenn es
gelingt etwaige Zeitzeugen ausfindig zu machen und zur Teilnahme zu
bewegen. Fällt Euch jemand ein der zu diesen Geschehnissen noch etwas
wissen oder gar erlebt haben könnte?

Infos unter: nachschlag.blogsport.de

Eine Veranstaltung des Lesecafés im Kompott mit Unterstützung der
Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen.

Anschließend:

Film über die Edelweißpiraten aus Köln Ehrenfeld.

Der Film wurde 2004 von Niko von Glasow gedreht
und Bela B. von den Ärzten spielt eine der Hauptrollen:

„Köln-Ehrenfeld, kurz vor Kriegsende. Die Stadt versinkt im
Trümmerhagel. Doch eine Gruppe von Jungen und Mädchen lässt sich
hiervon nicht beeindrucken und lebt ihren Alltag nach eigenen
Vorstellungen: jung, leidenschaftlich, rebellisch und wild. Sie nennen
sich „Edelweißpiraten“, viele von ihnen sind Arbeiterkinder. Nach
sechs Kriegsjahren haben sie keine Illusionen mehr, aber immer noch
Träume von einer gerechteren, friedlichen Welt. Vor dem Krieg waren
sie eine vergnügte Clique, die Ausflüge unternahm, tanzte, Musik
hörte, Fahrtenlieder frech umtextete, gemeinsam anders war. Mit der
Kraft der Jugend haben sie etwas von ihrer Lebenslust mit in das Chaos
von Fliegerangriffen und Bombenalarm hinübergerettet. Die Romantik
wurde aus ihrer Jugend vertrieben, aber die Rebellion, die
Unbekümmertheit und das Draufgängerische sind geblieben. Während
Hitler die letzten Kräfte aufbietet und der Krieg immer mehr Opfer
fordert, prügeln sich die Edelweißpiraten mit der Hitlerjugend.“

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