Pressemitteilung StuRa Uni Leipzig – Das Kern-Problem

*Pressemitteilung* Empört über das
Verhalten von Prof. Dr. Bernd Rüdiger Kern / Burschenschaften-Werbung
in VL / Forderung nach weitreichenden Konsequenzen

Leipzig, 21. Oktober 2009.
Wie dem StudentInnenRat der Universität Leipzig von zahlreichen
Studierenden der Rechtswissenschaften zugetragen wurde,  gab es in den
Veranstaltungen für ErstsemestlerInnen von Prof. Dr. Bernd-Rüdiger Kern
in den letzten zwei Wochen zahlreiche Zwischenfälle.


Prof. Dr. Bernd-Rüdiger Kern ist Inhaber des
Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Rechtsgeschichte und Arztrecht der
Universität Leipzig. Weiterhin ist er DSU-Mitglied und bekennender
Sympathisant studentischer Verbindungen. Auch in diesem Semester gibt
es eine rege Zusammenarbeit des Professors mit der Burschenschaft
Arminia zu Leipzig. Erst am Montag, 19. Oktober 2009, führte er eine
Veranstaltung unter dem Titel „Juristen – Erstsemester –
Informationen“  in der Villa Lützow, dem Anwesen der Burschenschaft
Arminia zu Leipzig, durch. Für jene Veranstaltung warben seine
MitarbeiterInnen vor seiner Vorlesung „Deutsche Rechtsgeschichte“.
Außerdem gab Herr Prof. Dr. Kern Mitgliedern der Burschenschaft
Normannia die Gelegenheit für einer Vortragsveranstaltung mit
Rechtsreferendar AH Krönert Werbung zu betreiben. Studierende die sich
gegen dieses Vorgehen kritisch äußerten wurden mit den Worten
„Kommunistenschweine“ von Prof. Kern des Raumes verwiesen.


Der StudentInnenRat ist empört über das
Verhalten des Dozierenden. Zum Einen verbreitet Prof. Kern eine
verharmlosende Sicht auf die Problematik der Burschenschaften und zum
Anderen ist sein Umgang mit den kritischen Stimmen der Studierenden
sehr fragwürdig. Verschwiegen wird, dass das politische Verständnis von
Burschenschaften von rechtskonservativ und patriarchalisch bis hin zu
nationalistisch, offen frauen- und ausländerfeindlich reicht. Die
Burschenschaft Arminia zu Leipzig ist darüber hinaus Mitglied im
Dachverband Deutscher Burschenschaften. Der Verband verfolgt eine
völkische und elitäre Ideologie und beherbergt u.a. Burschenschaften,
die aufgrund ihrer Einstellungen vom Verfassungsschutz beobachtet
werden.
Wir raten Prof. Dr. Bernd-Rüdiger Kern an, seine Stellung
an der Universität Leipzig zu überdenken und fordern die
Universitätsleitung auf, derartiges Verhalten nicht zu tolerieren und
angebrachter Weise ein dienstrechtliches Verfahren einzuleiten.


Für Rückfragen steht Ihnen Tanja Rußack, Referentin für Antirassismusarbeit, Tel.: 0341 – 973861 zur Verfügung.

Artikel beim StuRa Uni Leipzig

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