Angreifer stammen aus dem Umfeld der Fanszene des CFC

Die Pressemitteilung des Wiederbelebung kulturellen Brachlandes e.V. zum Angriff auf die Reitbahnstrasse 84 am 14.08.2010

Ein Zeuge berichtet von „CFC“ -Rufen während des Angriffes auf eine Feier von Chemnitzer und Hamburger St.- Pauli-Fans. Der Trägerverein  der Reitbahnstraße 84 sieht die CFC- Spitze in der Pflicht zu den Angriffen Stellung zu nehmen.

Im Anschluss an das Pokalspiel des CFC gegen St. Pauli Hamburg kam es zu einem Überfall auf das alternative Wohn- und Kulturzentrum in der  Reitbahnstraße 84 durch mehr als 30 bewaffnete  Personen. Ein Zeuge, dessen Aussage dem Trägerverein des Projektes, dem Wiederbelebung kulturellen Brachlandes e.V., vorliegt, spricht von „CFC- Rufen“, unter denen ein Teil der Angreifer gegen die Feiernden vorgegangen sei. Einige Angreifer hätten die in der rechten Szene beliebte Bekleidungsmarke „Thor Steinar“ getragen.

Der Trägerverein sieht sich dadurch in seiner Perspektive bestätigt: „Die CFC- Fan-Rufe und das Tragen eindeutiger Nazi-Bekleidung sprechen für eine Verbindung beider Szenen“ so ein Sprecher des Vereins. Der FC St. Pauli und dessen Fans engagieren sich bundesweit bekanntermaßen klar antifaschistisch und antirassistisch. Es sei kein Zufall, dass in Chemnitz der Mannschaftsbus und auch die AnhängerInnen des FC St. Pauli, so auch am Einkaufszentrum Sachsenallee, Angriffen ausgesetzt waren. „Mit dem Überfall aus rechtsradikalen Teilen der CFC- Fans sollten offenbar die Fans des FC St. Pauli getroffen werden, die an diesem Abend friedlich mit Chemnitzer Fans in der Reitbahnstraße feierten“, so der Sprecher weiter.

Bereits in der Vergangenheit waren besorgniserregende Entwicklungen in der Chemnitzer Fanszene zu beobachten. Sowohl rechtsorientierte als auch eindeutig neonazistische Gruppierungen agieren seit Jahren im  Umfeld des Vereins des CFC. So konnten wiederholt rechte Banner ins Stadion gelangen und dort gezeigt werden. Am Zaun zum Gästefanblock tummeln sich vor allem bei Spielen gegen als „links“ geltende Vereine oder solche mit Migrationshintergrund, wie zum Beispiel Türkiyemspor Berlin, größere Gruppen mit rechtsradikalen Symbolen, Bekleidung und Sprechchören.

Die Fanbeauftragte Peggy Schellenberger sah den Chemnitzer FC nach dem Pokalspiel als „sehr guten Gastgeber“. Das will der Trägerverein der  Reitbahnstraße 84 gar nicht in Abrede stellen. Beschädigungen des Mannschaftsbusses und Überfälle im Umfeld des Spiels passen jedoch nicht zum Bild eines „friedlichen Fussballfestes“ und eines „sehr guten Gastgebers“.  Es sollte auch im Interesse des CFC sein, dass die Vorfälle aufgeklärt werden. Der Verein WkB e.V. erwartet vom Chemnitzer Fussballclub eine eindeutige Positionierung zu rechtsradikalen Teilen der Anhängerschaft. Dazu gehört zu allererst das Eingeständnis von Problemen und Vorfällen, die angesichts eines imagewirksamen Sieges des Underdogs gegen den Bundesligisten nicht unter den Tisch fallen dürfen.

Vorstand des Wiederbelebung kulturellen Brachlandes e.V.

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