Es folgt ein Gastbeitrag des Arbeitskreises Ideologiekritische Intervention zum Thema Denkanstöße gegen Oskar Negts sozialdemokratischen Fetischismus (PDF). Negt hielt im Mai dieses Jahres einen Vortrag mit dem Titel „Arbeit und menschliche Würde“.
Der folgende Text entstand aus der dringenden Notwendigkeit, die Ausführungen Oskar Negts über den Zusammenhang von Arbeit und menschlicher Würde, wie sie im Mai diesen Jahres während eines Vortrags in Chemnitz und einige Wochen später in einem Interview mit der Stuttgarter Kontext:Wochenzeitung getätigt wurden, kritisch zu kommentieren.
Negt, der aus unerfindlichen Gründen immer noch als führender Denker der Kritischen Theorie gehandelt wird, warb zu beiden Anlässen für seine Vision eines besseren Kapitalismus, in dem der Staat als „Bollwerk gegen den zersetzenden Marktegoismus“ die Rettung der „produktiven Arbeit“ genauso garantiert wie soziale Gerechtigkeit und gesellschaftliche Reintegration.
Es ist das Anliegen des nachfolgenden Textes, klarzustellen, dass all das mit einer vernünftigen Kritik der aktuellen gesellschaftlichen Verhältnisse nicht das Geringste zu tun hat, dass es nichts als Ideologie ist, dass sich dort Kapital und Arbeitsfetisch, Staatsfetisch und Pseudohumanität zu einer Idee verdichten, die sich vor dem einzig sinnvollen Anspruch tatsächlicher Gesellschaftskritik – nämlich dem der befreiten Gesellschaft – vollkommen blamieren muss.
Dabei erhebt der Text keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die kritischen Anmerkungen zu Negts Äußerungen sind zu einem guten Teil nicht vollkommen ausgereift und bis ins Letzte geprüft, manche – deshalb aber nicht unwichtige – Aspekte werden nur gestreift. Das ist nicht zuletzt der Unlust der Autoren geschuldet, sich über das notwendige Maß hinaus an der Auseinandersetzung mit dem unverhohlenen Fetischismus im Spätwerk eines „58ers“ zu verausgaben. Die folgenden Denkanstöße orientieren sich schließlich an jenem Anspruch „keine Bibel, mit fertigen, ein für allemal gültigen Wahrheiten letzter Instanz, sondern ein […] Born der Anregung zur weiteren geistigen Arbeit, zum weiteren Forschen und Kämpfen um die Wahrheit“ zu sein und so tatsächlich einmal jene „ungeheuer aufgerissene Situation“ zu erzeugen, von der Negt kürzlich im Interview mit der Kontext:Wochenzeitung gesprochen hat.
Den Beitrag gibt es als PDF hier.
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captchas viel zu schwer. lg.